Krasnojarsk

Krasnojarsk
Krasnojạrsk,
 
1) Hauptstadt der Region Krasnojarsk, Russland, in Sibirien, am Jenissej, (1999)877 800 Einwohner (1939: 190 000 Einwohner); Wissenschafts-, Kultur- und Wirtschaftszentrum Ostsibiriens; Universität (gegründet 1969), zwei nichtstaatliche Universitäten, acht Hochschulen, Institute der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften, Sibirische Akademie für Luft- und Raumfahrt, Kunstmuseum, fünf Theater. Etwa 400 Mittel- und Großbetriebe: Aluminium-, Reifen-, Kühlschrank-, Stahl-, Chemiefaserwerk, Zellulose- und Papierfabrik, Herstellung von Gummierzeugnissen und Pharmazeutika, Mähdrescher-, Schwermaschinen-, Lokomotivbau sowie Leicht- und Lebensmittelindustrie; Verkehrsknoten am Kreuzungspunkt des Nord-Süd- (Jenissej) und West-Ost-Verkehrs (Transsibirische Eisenbahn), Hafen, internationaler und nationaler Flughafen. - Bei Krasnojarsk die auf Befehl J. W. Stalins angelegte, geheime und geschlossene Atomstadt Krasnojarsk 26 (90 000 Einwohner; seit 1995 Schelesnogorsk genannt) mit v. a. in Sowjetzeiten nuklearer Forschung und unterirdischer Produktion und einem Kernkraftwerk (1992 stillgelegt). Etwa 60 km oberhalb der Stadt der Krasnojarsker Stausee (Jenissej).
 
 
Krasnojarsk, 1628 als Festung (Krạsnyj, später Krạsnyj Jạr) gegründet, wurde 1822 Hauptstadt des Gouvernements Jenissej. Nach Goldfunden und v. a. dem Anschluss an die Transsibirische Eisenbahn (1895) wuchs die Stadt rasch.
 
 2) Region Krasnojarsk, russisch Krasnojạrskij krạj, Region in Ostsibirien, Russland, beiderseits des Jenissej, umfasst mit 2 339 700 km2 13,7 % des russischen Staatsgebiets, mit 3,04 Mio. Einwohner jedoch nur 2 % seiner Bevölkerung; eingegliedert ist der Autonome Kreis Taimyr (der Dolganen und Nenzen) und der Autonome Kreis der Ewenken. Die Region Krasnojarsk reicht vom Westlichen Sajan im Süden bis zur Inselgruppe Sewernaja Semlja im Nordpolarmeer. Sie umfasst den Westteil des Mittelsibirischen Berglands, den Hauptteil des Nordsibirischen Tieflands und die Halbinsel Taimyr und hat im Westen Anteil am Westsibirischen Tiefland. Das Hauptsiedlungsgebiet liegt im Süden am Jenissej und an der Transsibirischen Eisenbahn. Wichtigste Industriezweige sind die Energiegewinnung auf Kohlebasis im Kansk-Atschinsker (Kansk) und Tunguska-Kohlenbecken sowie durch Wasserkraftwerke am Jenissej und an seinen Nebenflüssen Chantajka (350 MW) und Kurejka (600 MW), die Hüttenindustrie (Krasnojarsk, Norilsk, Atschinsk), der Maschinenbau (Krasnojarsk), die chemische und petrochemische sowie die Holzverarbeitungsindustrie. Die Region war 1995 mit etwa 25 % am Blei-, 75 % am Kobalt-, 70 % am Kupfer-, 80 % am Nickel- (Norilsk) und mit 5 % am Goldaufkommen Russlands beteiligt. Auf Taimyr befinden sich noch weithin unerschlossene Erdgas- und Erdölvorkommen. Die Taiga (168 Mio. ha Wald) birgt beachtliche Holzreserven (14,4 Mio. Festmeter). Hier ist auch die Pelztierjagd bedeutsam. Die umfangreiche Rüstungsindustrie (Atomstädte Krasnojarsk 26 und Krasnojarsk 45, seit 1995 Schelesnogorsk beziehungsweise Selenogorsk genannt) wurde teilweise auf zivile Produktion umgestellt. Landwirtschaft wird hauptsächlich im Minussinsker Becken betrieben.

Universal-Lexikon. 2012.

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